Universum Saalbach-Hinterglemm

Universum Saalbach-Hinterglemm

Saalbach-Hinterglemm

Wo sich Natur und Mensch begegnen


Knapp zwei Wochen vor der Eröffnung der FIS Alpine Ski-Weltmeisterschaften 2025 in Saalbach-Hinterglemm widmet sich eine neue ORF „Universum“-Produktion dieser Region im Herzen Österreichs, die zu den bekanntesten Skigebieten der Alpen zählt. Es ist eine Spurensuche nach wildem Leben, mitten in einer von Tourismus stark geprägten Landschaft. Durch die Jahreszeiten und entlang der Saalach, die die Natur- und Lebensräume von Mensch und Tier verbindet, begegnen wir Spezialisten und Anpassungskünstlern unter den tierischen Bewohnern. Sie konnten sich in dieser Region behaupten und zeigen, wie vernetzt und widerstandsfähig die Natur ist, die dennoch unaufhörlich den Schutz des Menschen braucht.


Das Universum „Saalbach-Hinterglemm: Wo sich Natur und Mensch begegnen“ von Regisseurin Therese Engels wurde am Dienstag, dem 21.01.2025, um 20:15 Uhr auf ORF 2 und ORF ON ausgestrahlt.


Saalbach-Hinterglemm liegt im Glemmtal, das von den Pinzgauer Grasbergen umschlossen wird. Das Glemmtal und seine Umgebung sind Kulturlandschaften, ein Abbild jahrzehntelanger Gestaltung, der Beharrlichkeit der Talbewohner, des Aufschwungs und des Tourismus. Vom schroffen Kalkalpenrand im Norden des Pinzgaus bis zum Quellgebiet der Saalach erkundet der Film Lebensräume beidseits der Ufer, über Saalbach-Hinterglemm hinaus.


„Es hat mich überrascht und tief berührt, wie vielfältig, anpassungsfähig und resilient die Natur ist“, erzählt Regisseurin Therese Engels. „Unsere Welt ist vernetzt – und der Mensch ist Teil der Natur. Auch in touristisch stark geprägten Regionen braucht es deshalb einen verantwortungsvollen Umgang.“


Auf großen Almen, inmitten von hohen Fichtenwäldern, in mystischen Hochmoorlandschaften, auf artenreichen Blumenwiesen und sogar auf Skipisten behauptet sich hier das wilde Leben. Von Norden nach Süden wird das Tal von ruhigeren Seitentälern durchzogen, den sogenannten „Gräben“, die wichtige Rückzugsgebiete für das Rotwild sind. Wenn die Zwergsträucher im Herbst die Landschaft rostorange färben, kommt es hier zur Brunft. An steilen Felswänden und vor vereisten Wasserfällen liefern Gämsen imposante Verfolgungsjagden. Das Glemmtal ist auch eine Verbindungsroute für die mächtigen Bartgeier, die im Nationalpark Berchtesgaden ausgewildert wurden und zukünftig die Populationslücken im Alpenraum schließen sollen. Die majestätischen Greifvögel sind ein Symbol dafür geworden, wie das Miteinander der Arten gelingen kann – wenn der Mensch es zulässt.


So zeigt auch der Biber, der an die Saalach zurückgekehrt ist, wie widerstandsfähig manche Bewohner sind, wenn man ihnen Raum und Schutz gibt. Wasseramseln leben das ganze Jahr über am Fluss, und Gebirgsstelzen finden während der Brutzeit reichlich Nahrung an den Ufern.


„Ich wollte den Facettenreichtum und das schützenswert Schöne der Region herausarbeiten“, blickt die Regisseurin auf die Dreharbeiten zurück. „Mein Zugang ist stets, mich so unvoreingenommen wie möglich auf die Gegend und ihre Menschen einzulassen: genau zuzuhören und hinzusehen, immer bereit zu sein für Überraschungen.“


Detailreiche Makro- und Highspeed-Aufnahmen machen die unglaubliche Schönheit des scheinbar Gewöhnlichen deutlich: ein Rosenkäfer, ein Holunderbusch, ein Hummelnest. Die Kamera folgt auch dem wilden Leben in der immer seltener werdenden Heckenvegetation. Hecken sind Oasen inmitten der Kulturlandschaft: Sie bieten Wegenetze für Kleinlebewesen, Nahrung für die Raupen zahlreicher Schmetterlingsarten und Schutz für Singvögel und ihren Nachwuchs.


Engels begleitet auch Menschen in der Region, die sich für die Erforschung und Erhaltung der Lebensräume und ihrer tierischen Bewohner einsetzen. Greifvogelexperte Ulrich Brendel und sein Team vom Nationalpark Berchtesgaden kümmern sich jedes Jahr um die Auswilderung der jungen Bartgeier. Amphibienexperte Werner Krupitz schafft bei Umbauarbeiten im Skigebiet Ersatzlebensräume für Frösche und Molche.


Anna Heuberger erstellt als Lawinenprognostikerin Schneeprofile im freien Gelände und macht Naturräume sicher. Biberforscher Fabian Holzinger nimmt uns mit in die Klangwelten einer Biberburg. Die trickreiche, nektarraubende Bergwaldhummel begeistert den Hummel-Experten Johann Neumayer. Er erkundet die artenreichen Blumenwiesen entlang der Saalach – eine Welt voller Spezialisten, in der sich Blüten und Insekten über Jahrmillionen aneinander angepasst haben.


Die Geschichten der Bewohner – ob Mensch oder Tier – erzählen von Veränderungen im Lebensraum, die sich von Art zu Art unterschiedlich auswirken. Sie zeigen, wie vernetzt die Welt ist, wie wichtig es ist, auch die kleinen, aber artenreichen Nischen zu erhalten, und wie die Schönheit der Natur im Detail liegt.


Diese neue Dokumentation entstand als Ko-Produktion von Interspot Film und ORF, gefördert von Fernsehfonds Austria, VAM und Land Salzburg, in Kooperation mit dem Tourismusverband Saalbach Hinterglemm. Produziert gemäß den Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens für Green Producing.


Details

Drehbuch und Regie:
Therese Engels
Produzenten Interspot Film:
Ingrid Klingohr,
Nikolaus & Nils Klingohr
Executive Producer Interspot Film:
Martin Demmerer
Commissioning Editor ORF:
Gernot Lercher
Produktionsleitung:
Christoph Prochazka


Fertigstellung: Ende 2024


Ihr Ansprechpartner
Martin
Demmerer Herstellungsleitung