Universum Almsommer

Universum Almsommer

Ein Film von Maria Magdalena Koller


Ein Teller Ribel, ein Vater Unser. Letzte Anweisungen vom Hirten. Danach nimmt jeder Treiber seinen Stecken. Ab jetzt gilt es nur noch das Vieh zusammenzuhalten und darauf zu achten, dass die Herde den Leittieren folgt. 430 Rinder beim Aufbruch in die Sommerfrische. Ihr Weg führt entlang der schroffen Gebirgsketten der Lechtaler Alpen auf den 2500 Meter hoch gelegenen Wöster, wo sattgrüne Täler und prächtige Blumenwiesen einander abwechseln. Eine Kulisse, die den Zug der Viehherde zu einem spektakulären Naturschauspiel werden lässt.


Der Viehtrieb auf die Lechtaler Almen ist eine der beeindruckendsten Szenen der Universum-Dokumentation „ALMSOMMER“. Ein Film, der Sehnsüchte weckt und gleichermaßen das reale Almleben schildert. Die Dokumentarfilmerin Maria Magdalena Koller hat Menschen vor die Kamera gebeten, die seit Jahren den Sommer auf der Alm verbringen. Die Sennerin Erika Ladreiter aus der Steiermark, der Schafbauer Josef Schett aus Osttirol und der Hirte Martin Riedmann aus Vorarlberg geben Einblick in ihr Leben, das von der Schönheit der Landschaft und von einer traditionsreichen Kultur geprägt ist.


„Sobald der Schnee zu schmelzen beginnt, halt ich´s herunten nicht mehr aus“, beschreibt Erika Ladreiter ihre Sehnsucht nach dem Almleben. Die 62-jährige Altbäuerin ist seit 14 Jahren Sennerin auf der Putzentalalm im steirischen Sölktal, wo sie gemeinsam mit ihrem Mann eine Hütte bewirtschaftet. Hier wird noch immer bei offenem Feuer gekäst und gekocht. Für Erika Ladreiter ist das kein „Touristengag“, sondern jahrhundertealte Bauernart, die sie fortführt. Die vielen Urlauber, die auf eine Jause zu ihr kommen, wissen dieses traditionelle Almleben zu würdigen.


Die wieder gewonnene Wertschätzung der Almen als Urlaubsort zeigt sich auch in Osttirol. So sind die Hütten der Oberstalleralm bis zum Jahr 2007 restlos ausgebucht, obwohl es dort keinen „Almanimateur“ gibt, sondern nur einen Holzofen, Fließwasser und frische Milch. „Wir sind von vielem verschont geblieben “, meint Josef Schett zu dieser Art von Tourismuskonzept.


Das Leben auf der Alm erscheint vielen Menschen als ein paradiesischer Zustand. Martin Riedmann hat sich diesen Traum erfüllt. Es ist sein vierter Sommer als Hirte. Mehr als zwei Monate ist er mit den 430 Rindern der Dornbirner Bauern auf den Hochalmen unterwegs. Ein Leben, bei dem trotz der vielen Arbeit und Verantwortung das Freiheitsgefühl überwiegt. „ALMSOMMER“ ist eine Hommage an die heimischen Almen, an einen unverzichtbaren Lebensraum und an seine Bewohner.


In Zusammenarbeit mit dem Land Vorarlberg, der Österreich Werbung, dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, dem Lebensminsterium, Land Vorarlberg. Gefördert von Cine Tirol und Cine Styria.





Details

Buch und Regie: Maria Magdalena Koller
Kamera: Josef Neuper
Schnitt: Tanja Lesowsky
Herstellungsleitung: Heinrich Mayer-Moroni
Produzent: Rudolf Klingohr


Erstausstrahlung: 18.05.2006